Historie Lunden

Der Geschichte nach stammt der Name Lunden aus dem dänischen „Lunn“ (inselartige Erhebung) oder „Lund“ (kleines Wäldchen).

Lunden war einstmals, als noch der Eiderfluss die Grenze des Römischen Reiches deutscher Nation bildete, die nördlichste Stadt des Kaiserreiches. Es liegt auf einer hohen Sanddüne, welche sich mitten durch die Marsch bis hin zu Eider erstreckt.

Der Lundener Kirchturm

Im Jahre 1140 wird Lunden zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Auf Grund seiner günstigen Lage zur Nähe der Nordsee und des schiffbaren Eiderflusses gelangte es bald zu einer ansehnlichen Größe. Die sich durch Tatkraft und Reichtum auszeichnenden Lundener leiteten seit Mitte des 15. Jahrhunderts die Geschicke des kleinen Freistaates Dithmarschen.

Von 1529 bis 1559 hatte Lunden Stadtrecht und war in geschichtlicher Zeit immer ein Kristallisationspunkt in der alten Bauernrepublik Dithmarschen. Nach dem 30-jährigen Krieg  verlor Lunden seine Vorrangstellung. Lunden hatte zwar kein Stadtrecht mehr, durch geschicktes Verhandeln war es aber gelungen, den Sitz des Landvogts und des Gerichts im Ort zu halten.

Der erste Landvogt war Marcus Swyn, ein Enkel von Peter Swyn. Marcus baute den in der Kunstgeschichte bekannten Swyn`schen Pesel, der heute im Meldorfer Museum gezeigt wird.

In dem Ort blühte bis zur Reformation ein Franziskanerkloster. Die heutige Nordbahnhofstraße war früher die Klosterstraße, weil sie eben zum Kloster führte. Erst mit dem Bau der Eisenbahn erhielt die Nordbahnhofstraße ihren Namen.

Nordbahnhofstraße in Lunden
Hochgestellte Persönlichkeiten wie Rechtsanwälte usw. siedelten sich hier an. Auch einige Altbauern haben sich hier ihr Altenteilerhaus errichtet.

1742 kam Lunden unter großfürstlich russische Verwaltung bis 1773.

1834 brannte die Kirche ab. Nur die so genannten Findlinge konnten beim Wiederaufbau verwendet werden. Vom Kirchturm aus hat man einen ungeahnten Überblick über Dithmarschen und Eiderstedt.

Blick vom Kirchturm

Wer das Leben der Bewohner der Region Lunden kennen lernen will, findet in Lunden den besten Ausgangspunkt für seine Studien. Die umliegenden Gemeinden liegen so nahe beieinander, dass man mit dem Auge allein nicht immer unterscheiden kann, wo ein Dorf aufhört und das folgende anfängt.

Durch die heilkräftige Wirkung der keimfreien salzhaltigen Seeluft wurden in den 20er Jahren Patienten nach Lunden gesandt, welche an – wie es hieß – „Uffizierungen der Schleimhäute der Nase, der Ohren, des Kehlkopfes usw. leiden. Aber auch schwache, abgearbeitete und nervöse Personen finden hier bald Kräftigung der Muskeln und Nerven“.

Von 1985 bis 2000 nahm der Ort erfolgreich an der Städtebauförderung teil, wie Sie bei einem Stadtbummel feststellen werden. Heute leben in Lunden  1.769 Einwohner auf einer Fläche von 454 ha.

Seit 2008 gehört die Gemeinde Lunden dem Amt Kirchspielslandgemeinden Eider an